Gedenkrede 2020 - Krieger- und Soldatenverein Vaterstetten e.V.

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Gedenkrede 2020

Aktuelles
Gedenkrede am Vorabend des Volkstrauertages 2020
von Oskar Betzl von der Vorstandschaft des KSV Vaterstetten
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kameraden,

im Namen des Krieger- und Soldatenvereins Vaterstetten darf ich sie zu dieser Gedenkfeier am Vorabend des Volkstrauertages hier am Kriegerdenkmal begrüßen. Besonders begrüße ich die Vertreter der Kirchen Herrn Pfarrer Opitz und Herrn Diakon Wetzel; als Vertreter der Gemeinde Herrn 1. Bürgermeister Leonhard Spitzauer sowie die weiteren Mitglieder des Gemeinderats; ferner die Vereine mit ihren Fahnenabordnungen, den VdK und die Soldaten der Bundeswehr, die die Ehrenwache stellen.

In diesem Jahr vor 75 Jahren am 8. Mai 1945 endete mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht der Zweite Weltkrieg in Europa. Die Folgen dieses Krieges sind einzigartig in der Geschichte. Über 60 Millionen Menschen, mehr als die Hälfte von ihnen Zivilisten, verloren ihr Leben, sei es durch kriegerische Handlungen, Völkermord in Lagern, Bombente1Tor, Flucht, Vetreibung und Verschleppung. Etwa 6,3 Millionen Deutsche starben.Die Kampfhandlungen waren mit diesem einen Tag zwar vorbei, für viele Deutsche bedeutete der 8. Mai aber den Beginn einer ungewissen und leidvollen Zukunft - Flucht und Vertreibung aus der Heimat oder den Weg in die Kriegsgefangenschaft, die viele Jahre unter menschenverachtenden Bedingungen andauern konnte und für Hunderttausende den Tod bedeutete.

Das Jahr 1945 war für die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts bis zum Fall der Berliner Mauer 1989 und dem Ende des Kalten Krieges bestimmend und wirkt bis in die Gegenwart nach. Die militärische Niederlage war Voraussetzung für das Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und führte letztlich im Westen zur Gründung unserer freiheitlich-demokratisch verfassten Bundesrepublik. Versuche aus eigener Kraft diese Gewaltherrschaft zu beenden, scheiterten leider. Im Nachhinein ist dieser 8. Mai als Tag der Befreiung von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zu werten.
Was nicht vergessen werden darf, sind die Leistungen der Versöhnung und Annäherung, die in den letzten 75 Jahren erbracht wurden. Was unser aller Wachsamkeit erfordert, ist die Tatsache, dass Frieden in Europa nicht selbstverständlich ist. Die Überwindung von Nationalismus und Rassismus, von Hass und Intoleranz, von Unterdrückung und Verfolgung braucht Mut und Ausdauer.

Heute wächst der Nationalismus erneut. Gerade deshalb ist es wichtig, dass wir gemeinsam der Opfer der Kriege gedenken und uns über Grenzen hinweg über vergangenes Leid, dessen Ursachen und die Voraussetzungen für ein friedliches Miteinander austauschen. Der Volkstrauertag soll dazu Anregung sein. Eine Gedenkveranstaltung zum 75 jährigen Kriegsende am 8. Mai diesen Jahren war wegen der Corona-Pandemie nicht möglich. Zu Ehren der Gefallenen und Vermissten aus unseren Ortschaften Vaterstetten und Baldham werden jetzt deren Namen verlesen und damit zum Ausdruck gebracht, dass sie nicht vergessen sind und ihr Sterben uns Mahnung zur Erhaltung des Friedens ist.

Aus Vaterstetten sind gefallen oder vermisst:
 
Amerell Franz, 37 Jahre, 18.04.1945 in Bruck a. d. Leitha gefallem
Amerell Georg, 31 Jahre, seit 1945 in Russland vermisst
Aßböck Matthias, 39 Jahre, in Stalingrad vermisst
Berger Nikolaus, 23 Jahre, am 21.02.1942 in Kolchos, östlicher Kriegsschauplatz gefallen
Berger Richard, 31 Jahre, seit 26.11.1943 in Russland vermisst
Blank Josef Reinhold, 23 Jahre, am 07.04.1944 in Russland Nordabschnitt gefallen
Böhm Johann, 19 Jahre, seit 31.12.1942 bei Stalingrad vermisst Brummer Anton, 35 Jahre, am 24.048.1944 in Bessarabien gefallen
Ecker Georg, 23 Jahre, am 11.07.1944 in der Normandie gefallen
Fürmetz Ludwig, 22 Jahre, am 16.12.1944 in Kelevic, Russland, gefallen
Gärtner Engelbert, 22 Jahre, am 29.03.1944 an der Narvafront gefallen
Greißer Anton, 18 Jahre, am 13.06.1943 in Frankreich gefallen, liegt in Besancon begraben
Greißer Johann, 39 Jahre, am 13.08.1944 in Russland gefallen
Hartmann Jakob, 42 Jahre, am 30.03.1945 in Frankfurt an der Oder gefallen
Hartmann Josef, 41 Jahre, am 25.06.1945 in einem Kriegsgefangenenlager verstorben
Hartmann Nikolaus, 35 Jahre, seit 14.10.1944 in Jugoslawien vermisst
Kößler Eduard Wilhelm, 19 Jahre, am 02.08.1942 in Russland bei Rostow gefallen
Kößler Friedrich, 19 Jahre, an 22.12.1943 gefallen. Er kehrte von einer Feindfahrt auf See im Süden nicht mehr zurück
Kummerer Johann, 34 Jahre, seit 20.03.1945 in Russland vermisst Lang Karl, 37 Jahre, seit 31.03.1944 in Russland vermisst
Latein Erich Oskar, 30 Jahre, am 06.09.1943 in Russland gefallen
Lindmayer Joseph, 37 Jahre, am  11.03.1943  im Osten gefallen
Luger Otto, 22 Jahre, am 28.06.1942 im Osten bei Iwanicki gefallen
Luginger Franz, 30 Jahre, seit 21.06.1944 in Russland vennisst
Nunberger Josef, 21 Jahre, am 26.05.1942 im Osten gefallen
Rammelsberger Franz Xaver, 23 Jahre, am 06.03.1943 bei Wjasma Russland gefallen
Schramm Kurt, 41 Jahre, seit 1945 in Russland vermisst
Sturm Josef, 31 Jahre, seit 1943 in Russland vermisst
Thalmair Rigobert Josef, ca. 20 Jahre, in Österreich 1944/45 gefallen
Thalmair Rudolf, 19 Jahre, am 02.11.1944 in der Slowakei gefallen
Vaith Georg, 37 Jahre, seit 21.08.1944 in Frankreich vermisst
Zilker Alfred, 28 Jahre, am 28.08.1942 in Gontowaja-Lipka , östlicher Kriegsschauplatz, gefallen
 
Aus Baldham Dorf, Baldham Kolonie sind gefallen oder vermisst:

Bonnet Peter August, 22 Jahre, am 30.06.1941 in Weißrussland gefallen
König Wilhelm, 25 Jahre, am 10.02.1942 in der Ukraine gefallen
Silberg Anton, 25 Jahre, am 16.09.1939 an den Folgen einer Verwundung in den Kämpfen vor Lemberg am 15.09.1939 verstorben
Silberg Johannes, 26 Jahre, am 27.09.1943 im Lemgo (Region Ostwestfalen - Lippe) gefallen (vom Feindflug nicht zurückgekehrt)
Vodermair Josef, 24 Jahre, gefallen am 16.01.1945
 
Wir wollen nun der Toten gedenken. Fahnenabordnungen zur Totenehrung senkt die Fahnen!
2. Vorstand
Wolfgang Scheuren | Primelstr. 23 | 85591 Vaterstetten
Telefon: +49 (0)8106 - 99 80 47
Vereins-E-Mail: info@ksv-vaterstetten.de
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